Der Haren-Rütenbrock-Kanal ist zwischen Nordsee und Rhein die einzige schiffbare Verbindung von Deutschland in die Niederlande. Jedes Jahr nutzen hunderte Sportboote ab Beginn der Saison diese Verbindung. Die ist vor einigen Jahren noch attraktiver geworden, seit auf niederländischer Seite das Kanalnetz deutlich ausgebaut wurde.
Nun gibt es die Meldung der zuständigen Behörde, dass die Kanalverbindung nicht zu Ende April sondern wohl erst zu Ende Mai geöffnet wird. Als Grund wird angegeben, dass auf einer Teilstrecke Untiefen entstanden sind. Diese Versandungen werden auf die Hochwasserlage Ende Dezember zurückgeführt. Möglicherweise stünden sie auch in Zusammenhang mit einem Auslaufen des Meerkolkes im Raum Twist, der in den Süd-Nord-Kanal entwässert. Im Bereich zwischen der Einmündung des Süd-Nord-Kanales und der Richtung Haren anliegenden Schluse III sei die Solltiefe zur Schiffbarkeit nicht gegeben.
Obwohl die Untiefen bereits Anfang des Jahres entstanden sind, habe es bis heute keine Möglichkeit gegeben, die Schiffbarkeit rechtzeitig herzustellen, teilt die NLWKN mit. Wann die Ablagerungen durch Peilungen festgestellt wurden, teilt die Behörde nicht mit.
Dass eine umgehende Beseitigung der Untiefen nicht bereits erfolgt sei, dafür führt die Behörde mehrere Gründe an, auch sei eine Beprobung des Baggergutes nötig gewesen, um den Verdacht von Belastungen auszuschließen. Höhere Wasserstände hätte zunächst die Arbeiten erschwert. Dann seien besondere Rahmenbedingungen widrig gewesen. Man habe auf die Brut- und Setzzeit Rücksicht nehmen müssen, auch der geschützte Baumbestand habe berücksichtigt werden müssen.
Nun sollen die Arbeiten mit einem zum Spezialgerät umgebauten Autokran erfolgen. Das alles dauere halt länger.