Seit 2023 vernetzt ein emslandweiter Arbeitskreis Initiativen, die das jüdische Leben in der Region erforschen und sichtbar machen wollen. Mitte Juni 2025 fand die dritte Sitzung dieser Gruppe in Haren (Ems) statt – ein wichtiger Schritt, um die vielfältigen Erinnerungs- und Bildungsprojekte zusammenzuführen.
Der Arbeitskreis Jüdisches Leben traf sich in der Harener Inselmühle. Bild: Stadt Haren (Ems)
Einblicke in die Geschichte Harens
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer starteten mit einer Besichtigung des Hauses der Harener Geschichte in der Inselmühle. Dort erhielten sie einen umfassenden Einblick in die Dauerausstellung zur Stadt Maczków, die eng mit der jüdischen Geschichte verbunden ist. Erster Stadtrat Dieter Sturm und Museumsleiterin Dr. Vanessa Görtz-Meiners gaben einen Überblick über die Aktivitäten in Haren zur Aufarbeitung der jüdischen Vergangenheit. Dabei betonten sie, dass es nicht nur um die Zeit zwischen 1933 und 1945 gehe, sondern auch um die Lebensumstände vor dieser Epoche. Die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger hätten eine bedeutende Rolle im gesellschaftlichen Leben der Stadt gespielt.
Austausch und neue Perspektiven
Im Anschluss diskutierten die Mitglieder des Arbeitskreises intensiv über die vielfältigen Facetten der Erinnerungskultur. Dabei wurde deutlich, dass die Erinnerung an das jüdische Leben weit über Stolpersteine und Gedenkveranstaltungen hinausgeht. Die Gruppe plant, die verschiedenen Aktivitäten künftig zu bündeln und auf einer einheitlichen Internetseite zusammenzuführen.
Digitale Formate und Schulkooperationen
Darüber hinaus soll die Vernetzung moderner Formate wie Podcasts vorangetrieben werden, um jüngere Generationen zu erreichen. Erste erfolgreiche Kooperationen mit Schulen im Emsland dienen dabei als Vorbild. So entsteht ein lebendiges Netzwerk, das jüdisches Leben und Geschichte in der Region nachhaltig sichtbar macht und lebendig hält.
Mit dem Engagement des Arbeitskreises wächst die Chance, dass das reiche jüdische Erbe im Emsland künftig noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rückt – für eine vielfältige und inklusive Erinnerungskultur.