Mit dem Bus durch Meppen – Stadtentwicklung hautnah erlebt

Geschrieben am 27.09.2025
von hg


Bei der Firma Steda machten die Senioren einen längeren Stop.

60 Seniorinnen und Senioren aus Meppen haben kürzlich an einer spannenden Bustour durch die Stadt teilgenommen. Eingeladen hatte die Seniorenvereinigung Meppen. Die Frage hinter der Tour war: Wie entwickelt sich Meppen eigentlich weiter?

Begleitet wurden die Senioren von Stadtbaurat Enno Westrup, der mit viel Fachwissen und anschaulichen Erklärungen durch verschiedene Wohn- und Gewerbegebiete führte.

Gleich zu Beginn ging es zum Deich hinter dem Hallenbad. Dort erklärte Westrup die laufenden Arbeiten am Hochwasserschutz. Nach dem schweren Hochwasser im Dezember 2023 war klar: Es muss etwas getan werden. Besonders beeindruckt hat die geplante Spundwand, die sich über gut 1,2 Kilometer zwischen der Emsbrücke und der Freilichtbühne erstrecken soll.

Auch die zunehmenden Starkregenfälle machen der Stadt zu schaffen. An der Esterfelder Stiege wird deshalb derzeit die Regenwasserkanalisation verbessert.

Weiter ging es zum Gewerbegebiet „Südlich der Haarbrücke“. Alle zwölf Hektar sind inzwischen belegt – u. a. mit einem Finanzdienstleister, einem Küchenstudio und dem Bauunternehmen „MFB – Mit Freude bauen“. Direkt daneben wird bereits eine Erweiterung um weitere zwölf Hektar vorbereitet. „Viele Flächen sind schon reserviert“, so der Statbaurat.

Auch der Radverkehr kommt nicht zu kurz: In Nödike soll bald mit dem Ausbau der Radwege begonnen werden – bis zur Haarbrücke. Besonders erfreulich: Die Stadt konnte dafür Fördermittel einwerben.

Beim Thema Wohnen erfuhren die Senioren, dass an der Schützenstraße bereits viel gebaut wurde – weitere Projekte stehen in den Startlöchern. Auch am Hafenplateau, am Schützenhof, an der Riedemannstraße und an der Grabbestraße ist Wohnraum geplant. Der Fokus liegt dabei auf bezahlbarem Wohnraum – ein wichtiges Thema, auch für jüngere Generationen.

Spannend war auch der Stopp hinter der „Alten Post“. Dort entsteht ein neues Verwaltungsgebäude mit Tiefgarage. Einziehen wird die international tätige IT-Firma „Atos“, die derzeit noch in Rühle sitzt.

An der Fullener Straße, wo früher wenig los war, tut sich ebenfalls einiges: Dort wollen sich künftig Unternehmen wie Mayrose und Hagebau ansiedeln. Im hinteren Bereich entstehen eine neue Tennishalle und ein städtischer Schießstand.

Auch über die geplanten Brückenbauten der B70 wurde informiert. Beide Brücken über die Ems müssen erneuert werden. Die Stadt möchte bei der Gelegenheit auch einen Rad- und Fußweg einplanen – das würde eine direkte Verbindung zwischen Esterfeld und Schützenhof schaffen.

Besonders beeindruckte der Besuch im Gewerbegebiet an der A31. Dort steht bereits das riesige Logistikzentrum der Duni Group – 50.000 Quadratmeter groß, mit rund 150 Arbeitsplätzen. Auch die Cella GmbH betreibt dort eine große Halle mit 30.000 Quadratmetern.

Ein echtes Zukunftsprojekt ist die Batterierecyclinganlage von Re.Lion.Bat Circular GmbH. Hier werden wertvolle Rohstoffe aus alten Batterien zurückgewonnen – bis zu 60.000 Tonnen pro Jahr. In Europa gibt es nichts Vergleichbares. Inzwischen gehört die Anlage zur Umweltfirma PreZero – einem Unternehmen der Schwarz-Gruppe (Lidl, Kaufland).

Den Abschluss der Tour bildete ein Besuch bei der Firma Steda. Geschäftsführer Daniel Heidemann erzählte die beeindruckende Erfolgsgeschichte seines Unternehmens – angefangen hatte alles in einer Garage. Heute beschäftigt Steda rund 85 Mitarbeiter, bietet Carports, Gartenhäuser und Überdachungen an und hat sich im Onlinehandel einen Namen gemacht. Besonders schön: Der Betrieb bildet auch aus und wurde 2016 mit dem „Gründerpreis Nordwest“ ausgezeichnet.

Zum Abschluss der Fahrt gab es einen kleinen Imbiss mit Würstchen vom Grill und kalten Getränken.

Das Fazit nach diesem informativen Nachmittag: Meppen entwickelt sich.