Mit ganz viel Herzblut hat Franz Krüssel, selbst Mitglied des Concordia Chros, diese Chronik liebevoll erstellt. Für ihn war der Moment der Enthüllung besonders emotional und bewegend, denn sie bewahrt viele Erinnerungen an gemeinsame Jahre voller Musik, Freundschaft und Verbundenheit.
Über Jahre hat Franz Krüssel an der Chronik des Männergesangvereins Concordia gearbeitet. Wer nun an ein gebundenes Werk denkt, mit vielen Seiten, mit alten und jungen Fotos, liegt bei Krüssel falsch. Seine Chronik ist eher ein als Polytychon zu bezeichnendes Werk. Es besteht aus fünf unterschiedlich großen Tafeln. Auf der mittleren, größten Tafel ist von Hand geschrieben, oder besser: kalligrafiert, die Historie der Sangesbrüder beschrieben. Mit den ausziehbaren Seitenteilen ist das Werk ganze 1,80 Meter breit, das Mittelstück 97 Zentimeter hoch. In die Gestaltung der Chronik hat Krüssel nicht nur viel Zeit sondern auch ein Höchstmaß an Akribie gesteckt. Der Schriftzug ‚MGV Concordia‘, die Jahreszahlen und die Fahnen des Vereines oberhalb der Mitteltafel sind mit echtem Blattgold belegt. Die jeweils äußeren Teile sind Übersichten mit Ereignissen und Personen, die für die Concordianer von besonderer Bedeutung sind.
Dieses Kunstwerk hatte Krüssel lange vor seinen Sangesbrüdern verborgen. In 2024 wurde es dann offenbart. Das einzige Problem an diesem Werk war, eine passende Stelle, einen gebührenden Platz zu finden, wo sich nicht nur die Vereinsmitglieder an dem Werk erfreuen können. Die langjährige Vereinsgaststätte Witte gibt es nicht mehr. Also begann die Suche nach einem geeigneten Platz. Nun ist ein solcher Ort gefunden: Im Flur des Seniorenzentrums St. Martinus, nahe am Haupteingang, wurde die Chronik am 11. November (Martinstag), dem Gründungstag des MGV Concordia, in einer feierlichen Zeremonie an seinen würdigen Platz gebracht. Was viele nicht wissen: Hier, am Standort des ehemaligen Krankenhauses, hat früher die erste Vereinsgaststätte Cordes gestanden.
Umrahmt von Gesängen seiner Sangeskollegen, versehen mit kirchlichem Segen, begleitet von einer stattlichen Zahl von Gästen wurde es enthüllt. In gemeinsamer Aktion zogen Franz Krüssel und der Vorsitzende Ronald Senger das verhüllende Tuch vom Werk ab. Der Beifall der Gäste zeigte gebührenden Dank an Krüssel, nicht nur von den Sangesbrüdern und den Bewohnern des Seniorenzentrums.