Spitzpünte Helene

materialicons-sharp-854 1 Kanalstraße Haren (Ems)


Die Spitzpünte „HELENE“ wurde im Jahre 1890 bei der Werft Sibum in Haren (Ems) gebaut. Sie war für die „Große Fahrt“ ausgelegt und hatte eine Ladefähigkeit von 220 Tonnen. Kapitän Hermann Kiepe überquerte mit seiner Spitzpünte HELENE ab 1894 allein fünfmal den den Atlantik bis nach Brasilien. Die erste Fahrt mit Stückgut von Hamburg nach Rio Grande (Südbrasilien) verlief fast ohne Komplikationen. Monatelang verkehrte die HELENE zwischen den Häfen an der Atlantikküste Südamerikas. Dann entschloss sich Kapitän Kiepe über den Ozean zurück nach Hamburg zu segeln. Nach fünfzig Tagen auf See entdeckte die Besatzung, dass sich einige Zinkplatten vom Schiffsrumpf gelöst hatten und Meerwasser durch die von tropischen Bohrwürmern gefressenen Löcher in den Laderaum drang. Achtzig Tage und Nächte musste die sechsköpfige Besatzung das eindringende Wasser herauspumpen. Trotz Trinkwassermangel und Skorbut gelang den „eisernen Schiffern“ aus Haren eine glückliche Rückkehr. Nach 130 Tagen lief die HELENE in den Hafen von Falmouth in Südengland ein.

Das von der Lehrlingswerkstatt der Meyer-Werft in Eisen nachgebaute Museumsschiff ist insgesamt 40 m lang und 6,22 m breit; die Toppmastschonertakelung erreicht eine Höhe von 30 m. Im begehbaren Laderaum finden die Besucher Infos zur Geschichte der Harener Seeschifffahrt, die Spitzpünte „Helene“ auf großer Fahrt, eine umfangreiche nautische Instrumentensammlung sowie einen Ausstellungsbereich zum Thema „Schiffsunglücke und Seenotrettung – Schiffer in schwerer See“