Inselmühle Haren (Ems)

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Die im Jahre 1802 widerrechtlich in Dankern durch von Martels errichtete Korn-, Öl- und Walk-Windmühle wurde abgebaut und anschließend „Auf die Insel“ verlegt. Nach einem alten Foto war die Inselmühle ein Galerieholländer mit Steert und Segelgatterflügeln, der Stapel war schindelverkleidet. Der niedrige Anbau unter der Galerie mit einem schlanken Schornstein ist der Hinweis auf einen dort betriebenen Verbrennungsmotor.

Die Inselmühle muß im Jahre 1880 an den Müller Hempen übergegangen sein. Diese Familie Hempen war bis zum April 1933 Besitzer der Mühle. In diesem Jahre hat Bernhard Funke die Mühle von der Witwe Hempen käuflich erworben. In einem besonderen Gebäude, das neben der Mühle stand, war inzwischen ein Motor aufgestellt worden, der auch zum Antrieb der Mühlensteine diente. Überwiegend erfolgte aber der Betrieb der Mühle durch die Windkraft.

Als im Verlauf des Vormarsches der alliierten Truppen im April 1945 sich die Vormarschspitze bei einem erneuten Vorstoß auf Haren von der Gastwirtschaft Knepper aus mit dem Beschuß des Ortskernes begann, erhielt die Mühle mehrere Artillerietreffer. Dabei wurde das Mahlwerk der Mühle zerstört. Sobald die weiße Flagge gehisst war, hörte der Beschuß auf, so daß die Mühle vor der totalen Zerstörung bewahrt wurde. Während der Ort Haren vom 20. Mai 1945 bis zum 6. September 1947 evakuiert war, konnte Bernhard Funke bereits im Herbst 1945 wieder in seiner Mühle einziehen. Da das Mühlengetriebe zerstört war, so daß die Windmühlenflügel die Mühlensteine nicht mehr treiben konnten, wurde nur noch der Motor zum Antrieb benutzt.

Der Müller Funke bemühte sich, eine Baugenehmigung zur Errichtung eines neuen Gebäudes für eine Motorenmühle zu erhalten. Diesem Bauantrag wurde gleich nach der Währungsreform stattgegeben. Mit der sogenannten „Kopfquote“ wurden die Baugebühren bezahlt. Die Windmühle selber wurde sofort nach der Inbetriebnahme der neuen Mühle abgebrochen. Der gewerbliche Mühlenbetrieb wurde im Jahre 1958 aufgegeben.