Kann man Texte von Hemingway oder Kafka auch auf Plattdeutsch bringen? Und verstehen? Die Antwort auf die erste Frage ist klar: Man kann. Sogar in Haren. Denn im Rahmen des Literaturfestivals „Wieder Worte“ wird Hermann May sowohl den amerikanischen Schriftsteller als auch den deutschen Poeten auf plattdeutsch vortragen.
Das Festival, veranstaltet von der Emsländischen Landschaft e.V. hat das Ziel, ein breites Publikum aller Altersgruppen für Literatur zu begeistern. Das soll in der zeit vom 20. 9. bis zum 11. 10. mit bekannten und auch weniger bekannten regionalen und überregionalen Autorinnen und Autoren gelingen und verschiedene literarische Themen und Ausdrucksformen präsentieren. Egal, ob sie vorgetragen, gedruckt, gezeichnet, musikalisch begleitet, diskutiert oder zitiert werden.
Im Mittelpunkt der Lesung von Hermann May steht das Küstenmotorschiff „Johannes“ im Schifffahrtsmuseum Haren. Dort liest May am 9. Oktober Texte und Textausschnitte, die er ins Plattdeutsche übertragen hat.
Den Zuhörer erwartet eine bunte Mischung: Ein Grimm’sches Märchen und Szenen aus „Wind in den Weiden“ von Kenneth Grahame, aus Hemingways „Der alte Mann und das Meer“ sowie aus Kafkas „Bericht einer Akademie“. May zeigt damit, dass das Plattdeutsche durchaus auch so genannter „großer Literatur“ gerecht werden kann. May, nicht nur ein regional bekannter Autor plattdeutscher Texte, wurde auch überregional ausgezeichnet: 2016 erhielt „hüügen un haefst“ in Hamburg die Auszeichnung „Plattdeutsches Buch des Jahres“, 2023 wurde May in Soltau mit der „Freudenthal-Auszeichnung“ geehrt.
Karten für die Lesung auf der „Johannes" sollte man sich zügig besorgen. Der Platz ist begrenzt, denn auf dem Kümo finden maximal 50 Personen Platz für derartige Veranstaltungen.