Bonifatius Hospital Lingen führt weltweit kleinsten Herzschrittmacher ein

Geschrieben am 13.03.2025
von Redaktion

Seit Februar ist das Bonifatius Hospital Lingen um ein innovatives Verfahren reicher: Die Kardiologie bietet nun auch den kleinsten Herzschrittmacher der Welt, den „Micra“, zur Implantation an. Dieser Fortschritt stellt einen wichtigen Meilenstein in der Behandlung von Herzrhythmusstörungen dar und unterstützt Patienten dabei, ein besseres Leben zu führen. Chefarzt Prof. Dr. Alexander Pott und Ltd. Oberarzt Dr. Jochen Michaelsen unterstreichen die Bedeutung dieser Technologie für die Lingener Herzschrittmacher-Therapie.



Prof. Dr. Alexander Pott (li.) und Dr. Jochen Michaelsen zeigen den Micra-Herzschrittmacher, der kleiner als eine 1 Euro Münze ist, weder Elektroden noch Drähte benötigt und direkt im Herz platziert wird. Foto: Bonifatius Hospital

Ein Durchbruch in der Herzschrittmacher-Technologie 

Schrittmacher sind entscheidend für die Wiederherstellung eines normalen Herzrhythmus. Sie senden elektrische Impulse an das Herz und helfen dabei, Symptome wie Kurzatmigkeit, chronische Energielosigkeit, Schwindel oder Ohnmacht zu lindern. Der Micra-Herzschrittmacher unterscheidet sich jedoch erheblich von herkömmlichen Geräten. Während die traditionellen Schrittmacher oft so groß wie eine Visitenkarte sind und unter der Haut direkt unterhalb des Schlüsselbeins platziert werden, ist der Micra kaum größer als eine Medikamentenkapsel. 

Minimalinvasive Implantation für mehr Komfort 

Die Implantation des Micra erfolgt in einer minimalinvasiven Operation, ohne die Notwendigkeit von Elektroden und Drähten. Diese innovative Methode ermöglicht es, den Schrittmacher direkt in die rechte Herzkammer einzusetzen, sodass er im Körper weder sichtbar noch spürbar ist. Diese Technik ist ein großer Vorteil für Patienten, die Wert auf einen unauffälligen Eingriff legen.



Im Herzkatheterlabor des Boni wird jetzt auch der weltweit kleinste Herzschrittmacher implantiert. Auf dem Foto (v.li.) Oberarzt Dr. Jochen Michaelsen und Chefarzt Prof. Dr. Alexander Pott. Foto: Medtronic

Individuelle Lösungen für Patienten 

Der Micra-Herzschrittmacher eignet sich besonders für Patienten mit spezifischen Begleiterkrankungen, wie etwa dialysepflichtigen Nierenerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem. Für andere Patientengruppen ist jedoch möglicherweise ein herkömmlicher Schrittmacher mit mehreren Elektroden die bessere Wahl. Das Behandlungsteam des Bonifatius Hospitals arbeitet eng mit jedem einzelnen Patienten zusammen, um die individuell beste Lösung zu finden. 

Durch die Einführung des Micra-Herzschrittmachers setzt das Bonifatius Hospital Lingen ein starkes Zeichen für innovative medizinische Versorgung und Patientenwohl. Mit dieser neuen Technologie bietet das Krankenhaus eine noch breitere Palette an Behandlungsmöglichkeiten für Menschen mit Herzrhythmusstörungen.



Foto: Bonifatius Hospital