Austausch mit dem Seniorenraad Emmen

Geschrieben am 01.07.2025
von hg


Seniorenraad Emmen und Seniorenvereinigung Meppen vor dem „Pflegeheim Holdert“


Seniorenvereinigung Meppen zu Gast in den Niederlanden

Auf Einladung des Seniorenraad Emmen trafen sich in der vergangenen Woche Vorstandsmitglieder der Seniorenvereinigung Meppen zu einem Dialog mit ihren niederländischen Gastgebern. Bei dem Gespräch im „Pflegezentrum Holdert“ erläuterte Standortleiterin Saskia Schnoing die Besonderheiten der niederländischen Alten- und Krankenpflege. „Holdert" verfügt über 120 Intensivpflege-Wohnungen und 109 externe Seniorenwohnungen. Neben 200 professionellen Mitarbeitern engagieren sich 85 Freiwillige für „Holdert“. Im niederländischen Gesundheitssystem gibt es sieben Pflegestufen, wobei ab Stufe 4 ein Seniorenappartement und erst ab Stufe 5 eine stationäre Pflege in Betracht kommt. Im Gegensatz zu den einkommensunabhängigen Leistungen der Pflegeversicherung in Deutschland, liegt die Zuzahlung in den Niederlanden je nach Einkommen zwischen 200,00 € und 3.000,00 €.

Benötigt man in den Niederlanden stationäre Pflege, gilt dafür das „Gesetz Landzeitpflege“ (Wet Langdurige Zorg). Dafür braucht man sich weder versichern noch einen monatlichen Beitrag zahlen.

Standortbetreuer Nick Zantingh führte durch das „Pflegeheim Holdert“. In der Diskussion wurde deutlich, dass es auch in den Niederlanden einen zunehmenden Fachkräftemangel und einen Mangel an Seniorenwohnungen gibt.

Die elf Mitglieder des Seniorenraad Emmen werden vom Bürgermeister ernannt. Insbesondere in den Themen Wohnen, Energie, Mobilität, Einsamkeit, Armut und Demenz berät der Seniorenraad die Stadtverwaltung. Aktuell werden mit dem Bürgermeister und den Stadträten Gespräche geführt zur vertraglichen Gestaltung hauswirtschaftlicher Leistungen. Zukünftig soll vom Dienstleister auch geprüft werden, ob bei den Betreuten Armut, Demenz und/oder Einsamkeit vorliegen. Strittig ist noch der dafür erforderliche Personalaufwand.

Haushaltshilfe wird in den Niederlanden von den Gemeinden nach dem Gesetz „Gesellschaftliche Unterstützung“ (Wet Maatschappelijke Ondersteuning) organisiert und finanziert. Sie hat zum Ziel, allen Einwohnern (ob alt oder jung) zu helfen, auch bei Problemen am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Möglich sind Putzhilfen, Tagesbetreuung und Hilfsmittel. Für diese Leistungen ist insgesamt ein einkommensunabhängiger Eigenbeitrag von maximal 21,00 € je Monat zu zahlen.



Besuch hinter den Kulissen: Wildlands - Backstage im Elefantengehege


Nach dem Mittagessen im „Restaurant Holdert“ wurde gemeinsam der Zoo „Wildlands“ mit seinen verschiedenen Themenbereichen besucht. Tierpflegerin Raxona nahm die Gäste mit in den „Backstage-Bereich“ des Elefantengeheges und erläuterte sehr nachvollziehbar die edukative Betreuung der Dickhäuter.

Der Einladung der Seniorenvereinigung Meppen zur Teilnahme am „Meppener Seniorennachmittag“ im September wollen die Mitglieder des Seniorenraad Emmen gerne folgen.