Niedersachsens Energieminister Meyer war erneut auf Sommerreise. Hier ein Foto aus dem Jahr 2023.
Foto: Niedersächsisches Ministerium für Umwelt , Energie und Klimaschutz
Niedersachsens Energieminister Christian Meyer fährt aufs Land. Den Auftakt seiner diesjährigen Tour machte ein Besuch der CEC (clean energy conversion) in Haren (Ems): Dort wird mit Strom aus einem Windpark unter anderem grüner Wasserstoff erzeugt. Dieser kann vor Ort getankt werden, wie auch der Strom selbst. Der Wasserstoff wird genutzt, um einen Wasserstofftraktor zu betreiben; das zeigt, wie nachhaltige Mobilität in der Landwirtschaft künftig aussehen könnte. Die Anlagen zur Wasserstofferzeugung per Elektrolyseur mit Hilfe von Strom aus dem Windpark Fehndorf/Lindloh sowie die Batteriespeicher wurden zu 50 Prozent aus Mitteln des Umweltministeriums gefördert. Das Fördervolumen betrug gut 4,8 Mio. Euro, die Gesamtkosten 9,7 Mio. Euro. Ebenso über die Wasserstoffrichtlinie des Ministeriums gefördert wurde das Vorhaben „H2Agrar“, in dem untersucht wird, wie Wasserstoff in der Landwirtschaft effektiv eingesetzt werden kann. Am Projekt beteiligt waren u.a.: CEC Haren, die mit knapp 400.000 Euro gefördert wurde, die Hochschule Emden/Leer, welche mit knapp 300.000 Euro unterstützt wurde, die AGEO GmbH, die gut 1,4 Mio. Euro Förderung bekam und die TU Braunschweig, welche knapp 300.000 Euro Förderung zugesprochen bekam, sowie die Röchling Engineering Plastics SE & Co. KG, die knapp 400.000 Euro erhielt.
Im Anschluss besuchte der Energieminister die RE.LION.BAT. Circular GmbH in Meppen. Das Unternehmen recycelt Lithium-Ionen-Batterien und trägt damit zur Rohstoffsicherung und CO₂-Reduktion bei. Mit einer Recyclingquote von bis zu 96 Prozent und der Rückgewinnung kritischer Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel leistet das Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der EU-Klimaziele. Der Prozess ist besonders nachhaltig, da das Recycling mit regional erzeugter Sonnen- und Windenergie betrieben wird, ohne den Einsatz von fossilen Brennstoffen. Minister Meyer: „Die RE.LION.BAT Circular GmbH zeigt eindrucksvoll, wie wir regionale Wertschöpfung mit der globalen Verantwortung der Energiewende verbinden können. Hier wird ausgedienten Batterien neues Leben eingehaucht, wodurch wertvolle Sekundärrohstoffe gewonnen werden. Durch die Nutzung von lokaler Wind- und Sonnenenergie ist der Prozess nicht nur effizient, sondern auch klimafreundlich. Es handelt sich um ein Vorzeigeprojekt für die Kreislaufwirtschaft und ein Gewinn für die Energiewende in Niedersachsen.“
Weiter ging es nach Haselünne. Dort informierte sich Minister Meyer über den Stand der energetischen Sanierung des Haselünner Freibads, welche vom Land im Rahmen der „Klimaschutz und Energieeffizienz“-Richtlinie mit 1,2 Mio. Euro unterstützt wurde. „Kommunen tragen durch Investitionen in Erneuerbare Energien, Energieeffizienz und die energetische Sanierung aktiv zu den Klimaschutzzielen bei, modernisieren ihre Gebäude und Produktionsprozesse und senken ihre Energiekosten erheblich“, so Meyer. „Dieses vorbildliche Verhalten wird von uns unterstützt. Für die Stadt Haselünne bedeutet das: Nach Beendigung der Maßnahmen werden jährlich 65,92 Tonnen CO2 vermieden. Mit Hilfe der PV-Anlage, bei zu erwartenden geringeren Stromverbräuche und durch den bereits vorhandenen Anschluss an ein Wärmenetz betreibt die Stadt Haselünne in Zukunft ein nahezu klimaneutrales Freibad.“
In Lingen besuchte der Minister dann das Senioren-Wohnheim Stephanus-Haus. Bei einem Rundgang tauschte er sich mit dem Leiter der diakonischen Einrichtung über die besonderen Anforderungen an soziale Einrichtungen bei der Energiewende und im Umgang mit den Folgen des Klimawandels aus. Minister Meyer: „Klimaschutzmaßnahmen stellen die Sozialwirtschaft aufgrund knapper finanzieller Mittel, rechtlicher Anforderungen und des Personalmangels vor große Herausforderungen. Die Sozialwirtschaft braucht deshalb aktive Unterstützung. Hier setzen wir mit dem im April 2025 gestarteten KiSs-Projekt an und werden den Klimaschutz in der Niedersächsischen Sozialwirtschaft stärken, gemeinsam mit unseren Partnern, der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege e.V. und der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen (KEAN).“ Das Stephanus-Haus hat sich mit der Installation von Beschattungen und einer Klimaanlage in einigen Bereichen bereits aktiv auf den Weg gemacht. Der gesamte Energiebedarf des Senioren-Wohnheims – auch für die Klimatechnik – sollen zukünftig durch die PV-Anlage auf dem Dach klimafreundlich mit Strom gedeckt werden. Auch die Umrüstung der Beleuchtung auf LED, eine energieeffiziente Steuerung für die Heizungs- und Lüftungsanlagen sowie Ladesäulen auf dem Parkplatz sollen das Stephanus-Haus fit für die klimafreundliche Zukunft machen. „Gerade Seniorinnen und Senioren müssen angemessen vor den Klimafolgen – wie zunehmenden Hitzetagen – geschützt werden“, sagte Meyer.