Im Rahmen einer umfangreichen Totalsanierung des Meppener Kunstzentrums ist es gelungen, den besonderen Charme des Gebäudes noch besser in Szene zu setzen, insbesondere und vor allem aber auch notwendige, energetische Arbeiten durchzuführen.
Dabei wurden unter anderem die Dachüberstände und Windfedern ausgebessert und eine umfangreiche Restauration im Innenbereich vorgenommen. Den Fenstern wurde ein neuer Anstrich verliehen; die Eingangstreppe und das Eingangsportal wurden erneuert. Eine aufwendige Rekonstruktion ging der farblichen Ausgestaltung des Gebäudes vorweg, um die ursprünglichen Farben wiederherzustellen. Marode Balken wurden ausgebaut und erneuert. Die Holzböden im Dachgeschoss wurden geschliffen und neu gestrichen. Auch die Elektrik, Heizung und Beleuchtung wurden erneuert. Mit dem Einbau eines Aufzuges wurden die Voraussetzungen für einen barrierefreien Zugang zum Obergeschoss geschaffen.
„All die genannten Maßnahmen wurden durch die Corona-Pandemie sowie die einzuhaltenden denkmalschutzrechtlichen Vorschriften vor eine ganz besondere Herausforderung gestellt“, betonte Bürgermeister Helmut Knurbein. Auch das Hochwasser zum Jahreswechsel hatte seine Spuren hinterlassen, wie Ulla Kleinlosen, Vorsitzende des Kunstkreises, berichtete. So mussten die Schränke für die Bilder der Artothek aufgrund von Wasserschäden entsorgt und ersetzt werden. Die Kunstwerke hatte man vorübergehend in das Stadtmuseum ausquartiert. Insgesamt 700.000 Euro wurden in die umfangreiche Sanierung investiert. Der Bund hat die Maßnahme mit 150.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm bezuschusst. Abschließend finden aktuell noch die Außenarbeiten am Kunstzentrum statt. Diese werden voraussichtlich im August/September abgeschlossen sein.
„Kunst und Kultur sind so immens wichtig für die Gesellschaft und sollte uns auch etwas wert sein“, betonte Kleinlosen. Bürgermeister Helmut Knurbein griff diese Worte auf und sagte: „Über ein reges Kulturleben zu verfügen, spricht für die Lebendigkeit jeder Stadt. Kulturelle Angebote sind längst als sogenannter weicher Standortfaktor erkannt; sie wirken anziehend auf Bürgerinnen und Bürger wie auch Unternehmen. Eine kreative Szene steht für Innovation und Zukunftsfähigkeit. Aus diesem Grund freut es mich als Bürgermeister der Stadt Meppen sehr, dass der Kunstkreis ebenso wie die weiteren Partnerinnen und Partner des Kulturnetzwerkes Koppelschleuse das kulturelle Leben in unserer Stadt auf so vielfältige Weise bereichern.“
Der Meppener Kunstkreis ist Partner im Kulturnetzwerk Koppelschleuse. Fünf Institutionen bündeln hier ihre kulturellen Kräfte: Das Jugend- und Kulturgästehaus, das Stadtmuseum, das Emsland Archäologie Museum, der Meppener Kunstkreis mit seiner Kunstschule und die Stadt Meppen. Der Kunstkreis hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch die Ausstellungen einheimischer und auswärtiger Künstler*innen die Wahrnehmungsfähigkeit der Kunstbetrachter zu schärfen und das Verständnis zum qualifizierten Dialog mit der Kunst zu wecken. Eine weitere Zielgruppe des Kunstkreises sind die Kunstschaffenden, denen der Kunstkreis in unterschiedlichen Arbeitskreisen und Workshops Anregungen zum eigenen kreativen Schaffen bietet, beispielsweise auf den Gebieten der Malerei, Keramik, Grafik, Bildhauerei, Fotografie und Mixed Media. Im Jahr 1981 hat die Stadt Meppen dem Kunstkreis das malerisch gelegene, ehemalige Verwaltungs- und Wohngebäude des Wasserbauinspektors aus dem Jahr 1828 als Domizil angeboten. Seither ist das Kunstzentrum Koppelschleuse Heimat des Kunstkreises.