Röchling Industrial: Großes Invest für Erweiterung des „Röchling Sustainability Centers“

Geschrieben am 12.09.2024
von hg


Der Harener Kunststoffverarbeiter Röchling Industrial investiert fast zehn Millionen Euro in die Erweiterung seines Betriebs im emsländischen Geeste-Dalum. Wie das Unternehmen mitteilt, wird das so genannte „Röchling Sustainability Center” bis 2027 umfangreich ausgebaut.

In Geeste-Dalum werden seit 2021 Reststücke aus der eigenen Produktion sowie von Kunden zurückgenommen und zu neuen Rohstoffen aufgearbeitet. Dazu werden sie vor Ort gereinigt, sortiert und gemahlen. Die so entstandenen Rezyklate werden in Haren wieder zu hochwertigen technischen Kunststoff-Halbzeugen verarbeitet. So werden Wertekreisläufe aufgebaut.

„Als Familienunternehmen spielt Nachhaltigkeit für uns eine entscheidende Rolle. Mit der Investition werden wir unserer Verantwortung gerecht und sichern die Enkelfähigkeit unseres Unternehmens. Gleichzeitig stärken wir die Kreislaufwirtschaft und bauen unsere internationale Vorreiterrolle langfristig aus“, betont Franz Lübbers, CEO von Röchling Industrial.

„Unsere Kunden können so ihre eigene Abfallmenge reduzieren, nicht genutzte Reststücke aus der Produktion zurückgeben und daraus hergestellte neue Halbzeuge beziehen. Mit unserem umfangreichen Serviceangebot und der hohen Qualität unserer nachhaltigen Produkte stärken wir langfristig die enge Beziehung zu unseren Kunden“, erklärt Wilhelm Korte-Dirxen, COO von Röchling Industrial. Vertrieben werden die Halbzeuge in der Produktfamilie für nachhaltige Kunststoffe „Röchling-ReLoop“, die der Kunststoffverarbeiter 2022 auf den Markt gebracht hat.

Innovative Technologien zur Aufbereitung von Kunststoffen

„Eine sortenreine Trennung der Reststücke nach Kunststoffart ist eine Voraussetzung für die erfolgreiche Aufbereitung. Wir nutzen neueste Technologien und Anlagen, die eine zuverlässige und effiziente Sortierung der Kunststoffe ermöglichen“, ergänzt Korte-Dirxen. Vornehmlich werden in Geeste-Dalum Polyethylen und Polypropylen aufbereitet. Auch andere thermoplastische Kunststoffe, die in einem der weltweit 40 Tochterunternehmen von Röchling Industrial verarbeitet werden, können dort aufbereitet werden.

Nach Fertigstellung verfügt das „Röchling Sustainability Center“ über eine Fläche von mehr als 7.000 Quadratmetern auf über 30.000 Quadratmetern Unternehmensgelände. „Unser Ziel ist es, in Geeste-Dalum mehr als 10.000 Tonnen Kunststoffreste pro Jahr aufzubereiten“, erklärt Heiner Englisch, der für den Standort zuständig ist. Dazu sollen neben der modernen Sortieranlage mehrere neue Schredder sowie Mahl- und Produktionsanlagen angeschafft werden. Auch ein modernes Bürogebäude sowie eine neue Produktionshalle mit mehr als 4.000 Quadratmetern entstehen dort. Beides wird mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet, um Strom aus erneuerbaren Energien zu nutzen. Insgesamt sollen durch die Erweiterung und die damit einhergehende Kapazitätserhöhung etwa 20 neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Schon bisher hat Röchling Industrial bereits fünf Mio. Euro in Geeste-Dalum investiert. Mit der Erweiterung beläuft sich die Investitionssumme auf 15 Mio. Euro. „Der Ausbau ist nicht nur ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit, sondern auch zu unserem emsländischen Standort“, betont Korte-Dirxen. Im rund 30 Kilometer entfernten Haren befindet sich der Hauptsitz von Röchling Industrial.

Helmut Höke, Bürgermeister der Gemeinde Geeste freut sich über die Stärkung des Wirtschaftsstandortes: „In nur drei Jahren hat sich der Unternehmensstandort der Röchling-Gruppe im Ortsteil Dalum zu einem Zentrum für Kreislaufwirtschaft entwickelt. In den nächsten zwei Jahren werden 10 Mio. Euro investiert. Für weiteres Wachstum hat Röchling Industrial die Option, zusätzliche Grundstücksflächen zu erwerben.“

Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine entscheidende Rolle für den international tätigen Kunststoffverarbeiter, der eine umfangreiche Nachhaltigkeitsstrategie „Products, People, Planet” entwickelt hat. „Wir nehmen unsere Verantwortung als kunststoffverarbeitendes Unternehmen sehr ernst. Daher arbeiten wir daran, unsere Produkte und Prozesse nachhaltiger zu gestalten und fossile Ressourcen sowie die Kreislaufwirtschaft zu stärken“,