Der diesjährige Internationale Aktionstag „NEIN zu Gewalt an Frauen“ thematisiert die Gewalt in Partnerschaften. Die gemeinnützige Frauenrechtsorganisation „TERRE DES FEMMES“ nutzt den Hashtag #WennDieGewaltNichtAufhört, um darauf hinzuweisen, dass das Ende einer Beziehung für Frauen oft nicht das Ende von häuslicher Gewalt bedeutet.
„Uns ist besonders wichtig, dass Betroffene wissen, dass sie Unterstützung erhalten und auf dem Weg aus der Gewalt nicht allein gelassen werden“, erklärt Christin Jönen, die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Haren (Ems). Sie hebt die Notwendigkeit hervor, Frauen, die Gewalt erfahren oder noch erleben, über Hilfsangebote zu informieren.
Die Harener Frauenverbände und Ratsfrauen setzen mit der Flagge der TERRE DES FEMMES-Organisation ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Foto: Stadt Haren (Ems)
„Wir nutzen den internationalen Aktions- und Gedenktag, um die Öffentlichkeit zu sensibilisieren und ein deutliches Zeichen gegen Gewalt zu setzen“, sagt Landrat Marc-André Burgdorf.
Alarmierende Zahlen zur häuslichen Gewalt
Laut EU-Kommission erfährt jede dritte Frau in Europa mindestens einmal im Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt. Der Aktionstag steht in diesem Jahr unter dem Titel „#WennDieGewaltNichtAufhört – Partnerschaftsgewalt endlich wirksam beenden“. Die Zahlen des Bundeskriminalamtes belegen einen Anstieg der Fälle: 132.966 Frauen erlitten 2023 Gewalt durch ihren Partner oder Expartner, was einem Anstieg von 5,2 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung zeigt, dass Partnerschaftsgewalt häufig nach einer Trennung nicht endet. Besonders Frauen mit Kindern sind betroffen, da gewalttätige Männer oft auch nach der Trennung weiterhin versuchen, Kontrolle auszuüben.
„Wenn es gemeinsame Kinder gibt, nutzen die Täter auch das Sorge- und Umgangsrecht, um Druck auszuüben“, erläutert Marlies Kohne, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland. Diese anhaltende Problematik erfordert ein umfassendes Bewusstsein in der Öffentlichkeit sowie zahlreiche Veranstaltungen von kommunalen Gleichstellungsbeauftragten, die das Ziel verfolgen, Gewalt an Frauen zu stoppen.
Symbolische Maßnahmen zur Sensibilisierung
Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November setzen die Harener Frauenverbände und Ratsfrauen ein starkes Zeichen gegen Partnerschaftsgewalt, indem sie die Fahnen der Kampagne hissen. Diese werden am Aktionstag vor dem Rathaus der Stadt Haren (Ems) sichtbar sein. Zudem wird im Rathaus eine orange Bank aufgestellt, die das gesamte Jahr über stehen bleibt. Die Farbe Orange symbolisiert eine Zukunft ohne Gewalt an Frauen und ist weltweit ein Erkennungsmerkmal dieser wichtigen Bewegung.
Die Gleichstellungsbeauftragten setzen auch die Aktion der orangefarbenen Bänke fort. Diese Sitzgelegenheiten sollen an öffentlichen Plätzen im Landkreis Emsland platziert werden und transportieren die Botschaft: „Hier ist kein Platz für Gewalt“. Viele dieser Bänke werden mit QR-Codes versehen, die auf Hilfsangebote hinweisen. Diese Initiative ist Teil der „Orange Days“ der Menschenrechtsorganisation UN Women, die vom Gedenktag bis zum 10. Dezember andauern.
Ausstellung zur Prävention
In diesem Zusammenhang wird im Kreishaus die Ausstellung „Read the signs“ des Soroptimist International Clubs Meppen Lingen in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises eröffnet. Die Ausstellung ist vom 25. November bis 10. Dezember während der Öffnungszeiten des Kreishauses im Foyer zu sehen.
„Wir möchten als Soroptimistinnen mit dieser Aktion auf Prävention setzen und Mädchen sowie Frauen für die Anzeichen sensibilisieren, die darauf hindeuten, dass eine Beziehung in Gewalt enden könnte“, sagt Astrid Uthmann-Rothkötter, Präsidentin des Clubs Meppen-Lingen.
Landrat Marc-André Burgdorf (l.) und Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Emsland, Marlies Kohne (r.), eröffneten gemeinsam mit Dr. Eva Öing, 2. Vizepräsidentin des Soroptimist International Clubs Meppen Lingen (Mitte), sowie weiteren Clubmitgliedern die Ausstellung im Kreishaus Meppen. (Foto: Landkreis Emsland)
Durch diese vielfältigen Initiativen wird ein starkes Zeichen gesetzt, um die Gesellschaft für das Thema Gewalt an Frauen zu sensibilisieren und Unterstützung für Betroffene bereitzustellen. Der Aktionstag ist eine wichtige Gelegenheit, um auf die Herausforderungen aufmerksam zu machen, denen Frauen begegnen, und um den notwendigen Raum für Information und Austausch zu schaffen.