Riga-Komitee feiert 25 Jahre – Ein starkes Zeichen gegen das Vergessen

Geschrieben am 23.05.2025
von Andreas B. Steffens

Das Deutsche Riga-Komitee hat heute sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Dieses einzigartige Städtenetzwerk in Europa setzt sich mit unermüdlichem Einsatz dafür ein, die Erinnerung an die jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger an ihren Heimatorten sowie in Lettland lebendig zu halten. Der Fokus liegt auf der Aufarbeitung und dem Gedenken an die grausamen Geschehnisse der Vergangenheit.

Ein starkes Bündnis entsteht

Am 23. Mai 2000 gründeten 13 Großstädte gemeinsam mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. in Berlin das Deutsche Riga-Komitee. Ein Vierteljahrhundert später zählt das Bündnis bereits beeindruckende 80 Städte aus ganz Europa zu seinen Mitgliedern, darunter seit 2024 auch die Stadt Lingen. Das übergeordnete Ziel: das Gedenken an die mehr als 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürger, die zwischen 1941 und 1942 nach Riga deportiert wurden und in ihrer Mehrzahl im Wald von Bikernieki ermordet wurden.



Erinnern und Gedenken an die Opfer

Das Deutsche Riga-Komitee wendet sich auch den mehr als 26.000 lettischen jüdischen Opfer des Rigaer Ghettos zu. Viele von ihnen wurden am „Rigaer Blutsonntag“ (30. November 1941) sowie in den darauffolgenden Tagen in Rumbula ermordet, um Platz für die aus dem Deutschen Reich deportierten Menschen zu schaffen. Eine der ersten Maßnahmen des Städtebündnisses war die Errichtung einer würdigen Gräber- und Gedenkstätte für die Opfer. Diese wurde am 30. November 2001 im Wald von Bikernieki eingeweiht – exakt 60 Jahre nach dem „Rigaer Blutsonntag“ und 60 Jahre nach dem Beginn der Deportationen aus Deutschland.

Ein Blick in die Zukunft

Mit einem fest verankerten Ziel in der Vergangenheit blickt das Deutsche Riga-Komitee auch in die Zukunft. Es setzt sich nicht nur für die Aufrechterhaltung des Gedenkens ein, sondern fördert auch den Dialog zwischen den Städten und Kulturen. Der Austausch von Erinnerungen und Erfahrungen ist eine essentielle Grundlage, um die Lehren der Geschichte an die kommenden Generationen weiterzugeben.