„Alles im Fluss!?“ – Ausstellung zur Wasserkrise im Lingener Rathausfoyer

Geschrieben am 22.08.2025
von Andreas B. Steffens

Wasser ist die Grundlage allen Lebens und unser wichtigstes Lebensmittel. Seit 2010 erkennen die Vereinten Nationen den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht an. Doch der weltweite Wasserverbrauch hat sich in den letzten 100 Jahren versechsfacht und steigt weiter, wie der Weltwasserbericht 2018 zeigt.



Vernissage - v.l. Daniel Möllenkamp (Stadtwerke Lingen), Bernhard Barkmann (Landwirt), Ulrich Bülow, Reinhold Gels (Wasserverband Lingener Land), Leo Marielle Armsbeck (kunstschaffende Person), Dieter Krone (OB Lingen) - Foto: Nadine Kleene, Stadt Lingen

Neben dem direkten Verbrauch in Haushalt, Landwirtschaft und Industrie spielt auch der sogenannte Wasserfußabdruck eine wichtige Rolle: Für die Herstellung eines Autos werden etwa 400.000 Liter Wasser benötigt, für eine Jeans 11.000 Liter. Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich. Die Trockenjahre 2018 und 2019 führten in Niedersachsen zu historischen Tiefstständen im Grundwasser.

Ausstellung und Vernissage in Lingen

Vom 18. August bis 12. September ist die Ausstellung „Alles im Fluss!? Wasser in der Krise“ der Heinrich-Böll-Stiftung im Lingener Rathausfoyer zu sehen. Die Vernissage am 21. August eröffnete Oberbürgermeister Dieter Krone. Impulsvorträge von Reinhold Gels (Wasserverband Lingener Land) und Landwirt Bernhard Barkmann beleuchteten Herausforderungen für Landwirtschaft und Grundwasserschutz. Ein Grußwort von Daniel Möllenkamp (Stadtwerke) und ein poetischer Beitrag von Leo Marielle Armsbeck rundeten den Abend ab.



v.l. Peter Blauert, Waltraud Föcke, Ulrich Bülow, Gerd Fießmann-Thye - Foto: Ulrich Bülow

Regionale Herausforderungen und Engagement

Die Ausstellung zeigt, wie der „Niedersächsische Weg“ und das „Blaue Band“ den Gewässerschutz stärken. Sie erklärt, warum Moore für den Klimaschutz entscheidend sind und warum aktuell im Wachendorfer Wacholderhain Planierraupen im Einsatz sind. Die Stadtbibliothek Lingen ergänzt die Ausstellung mit einem umfangreichen Medienangebot und einem interaktiven Quiz, das Besucherinnen und Besucher zum Mitmachen einlädt.



Wasserwerk Grumsmühlen - Foto: Wasserverband Lingener Land, Helmut Kramer

Rahmenprogramm mit lokalem Bezug

Am 26. August diskutieren Landwirte Johannes Hoffrogge und Bernhard Barkmann gemeinsam mit Gartenbauer Norbert Musekamp im Mehrgenerationenhaus Lingen über die Folgen des Klimawandels für Landwirtschaft und Gartenbau. Diese Veranstaltung wird am 28. August im Rathaus wiederholt. Am 3. September lädt eine Fahrradtour zu Wasserwerk Grumsmühlen, Klärwerk Lingen sowie zum Lingener Mühlenbach und Dieksee ein. Die Finissage am 11. September blickt auf die Ausstellung zurück und wagt einen Ausblick auf die Zukunft der Ressource Wasser. Interessierte können sich unter info@gruene-els.de anmelden.